Fehmarn: Die Spuren Ernst Ludwig Kirchners

Das Gelände rund um den Leuchtturm Staberhuk, das den Künstler ganz besonders inspirierte, wurde inzwischen unter Landschaftsschutz gestellt.
Foto: djd/Tourismus-Service Fehmarn/Thies Rätzke

Für den Maler war Fehmarn ein „irdisches Paradies“

Fehmarn: Die Spuren Ernst Ludwig Kirchners

Ernst Ludwig Kirchner schuf in vier Sommern auf Fehmarn rund ein Zehntel seines Lebenswerkes. Foto: djd/Tourismus-Service Fehmarn/Ernst Ludwig Kirchner Dokumentation

(djd). Ernst Ludwig Kirchner, einer der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts, nannte die Insel Fehmarn ein „irdisches Paradies“. Vier Sommer lang, 1908, 1912, 1913 und 1914, lebte und malte der Mitbegründer der Künstlergruppe „Brücke“ und Star des deutschen Expressionismus auf der Insel. Dort schuf er rund ein Zehntel seines Lebenswerkes: mehr als 120 Ölbilder, hunderte von Zeichnungen, Holzschnitte, Skizzen und etliche Skulpturen, die heute in den großen Museen der Welt zu sehen sind. Er fühlte sich wie im Paradies, in völligem Einklang von Mensch und Natur, malte und zeichnete wie besessen und fand in einem Schaffensrausch neue Farben und Formen künstlerischen Ausdrucks.

Fehmarn: Die Spuren Ernst Ludwig Kirchners

Der Leuchtturm Staberhuk – Inspirationsquelle Ernst Ludwig Kirchners.
Foto: djd/Tourismus-Service Fehmarn/Ernst Ludwig Kirchner Dokumentation

Ausstellungsbrücken in die Gegenwart

Die Spuren Kirchners auf der Insel werden vom 1992 gegründeten Ernst Ludwig Kirchner Verein Fehmarn e. V. bewahrt. Dabei ist es dem Verein gelungen, das Gelände rund um den Leuchtturm Staberhuk, das den Künstler ganz besonders inspirierte, unter Landschaftsschutz stellen zu lassen. Und auch das erste Inselquartier Kirchners, die „Villa Port Arthur“, konnte renoviert werden. Der Verein sammelt zeitgenössische Zeugnisse von Kirchners Fehmarn-Aufenthalten und schlägt Ausstellungsbrücken in die Gegenwartskunst. In der „Dokumentation“ im Obergeschoss der Burger Stadtbücherei werden Reproduktionen und Fotografien der Fehmarnzeit Ernst Ludwig Kirchners gezeigt und immer sonntags kostenlose Führungen angeboten. Eine Fahrrad- und Wanderkarte führt zu den Wirkungsorten des Malers. Ausgangspunkt ist jeweils die Ernst Ludwig Kirchner-Dokumentation in Burg. An allen markanten Punkten entlang der Rad- und Fußwege zeigen Informationstafeln den Standort, von dem aus der Künstler sein Motiv gewählt hat. Weitere Informationen gibt es unter www.kirchnervereinfehmarn.de.

Fehmarn: Die Spuren Ernst Ludwig Kirchners

Mit der Rad- und Wanderkarte auf den Spuren Ernst Ludwig Kirchners.
Foto: djd/Tourismus-Service Fehmarn/Dirk Moeller

Fehmarn – Kirchners Paradies

Am 10. Juli 2017 öffnet im Senator-Thomsen-Haus in Burg die Ausstellung „Fehmarn – Kirchners Paradies“. Gezeigt werden bis zum 20. August 50 Originalzeichnungen aus seiner bahnbrechenden Schaffensphase von 1908 bis 1914. Im Zentrum stehen 12 Zeichnungen mit Fehmarnmotiven, die so kuratiert noch nie zu sehen waren. Begleitet wird die Ausstellung von zahlreichen Rahmenveranstaltungen mit Lesungen, Klavier- und Liederabenden sowie einem Workshop für Kinder.

 

Programm

11.07.17, 19.30 Uhr: Talkrunde: „Morgen darf nicht gestern sein – Kunst im 21. Jahrhundert“
18.07.17, 15 – 17 Uhr: Workshop „Wie Kinder Ernst Ludwig Kirchner sehen“
22.07.17, 19.30 Uhr: Doris Runge liest eigene und fremde Gedichte
29.07.17, 19.30 Uhr: Liederabend mit Arnold Bezuyen von Schumann bis Strauss
04.08.17, 19.30 Uhr: Feridun Zaimoglu liest aus seinem neuen Roman „Evangelio“
11.08.17, 19.30 Uhr: Konzert mit der Jazz Komponistin Ulrike Haage „Solo Piano“
19.08.17, 19.30 Uhr: Ivan Dentler im Einpersonenstück „Nipple Jesus“ von Nick Hornby

Eintritt: 5 Euro im Vorverkauf, 8 Euro an der Abendkasse